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Vorwort

 

Dunkel und immer dunkler wurden die Tage, in denen die Geschichte begann, die bald das Schicksal aller in Mittelerde verändern sollte. Denn als Thorin Eichenschild und seine Gefährten zum Einsamen Berg aufbrachen, um ihn von dem Drachen Smaug zu befreien, begehrte auch anderes auf, um erneut die Stärke zurückzugewinnen, die es einst hatte.

Etwas wucherte im Herzen dieses Landes, für alle sichtbar und doch wieder nicht, denn wir alle wollten die Augen vor dem verschließen was kommen würde. Wir wollten nicht daran glauben, dass es wohl möglich sein könnte, dass noch einmal so ein Krieg ausbrechen würde wie er im Zweiten Zeitalter geherrscht hatte. Und doch war es so.

Es war schon einige Jahre her, seitdem ich aus Valinor zurückgekehrt war. Über vier Jahrhunderte waren ins Land gegangen, ohne dass etwas geschehen war. Und doch spürte ich, dass meine Anwesenheit von Nützen war zu diesem Zeitpunkt. Es war wie die Erinnerung an einen Traum, den ich einst hatte, nicht richtig greifbar und doch schlummerte es tief in meinen eigenen Gedanken. Nur dass ich zu diesem Zeitpunkt nicht herankam.

Meine Gabe, mit der ich die Zukunft und die Gegenwart sehen konnte, war nichts Ungewöhnliches unter meinem Volk. Meine Mutter, die Herrin Galadriel, besaß sie genauso wie Herr Elrond, der meine geliebte Schwester geheiratet hatte. Doch im Gegensatz zu ihnen besaß ich nicht die Weisheit, meine Visionen zu deuten.

Denn die Jahre, die ich im Alten Westen verbracht hatte, waren wie im Flug vorbeigegangen und so fühlte ich mich noch immer wie ein unsicheres Elbenkind, was in die große, weite Welt hinausgeschickt wurde, um das Leben zu erlernen.

Der Tag, an dem meine Geschichte beginnt, begann mit der Sonne. Sie streichelte meine Wange und weckte mich aus einem düsteren Traum auf, der mich noch nicht vollständig freigeben wollte. Ich wusste, dass es etwas mit der Dunkelheit zu tun hatte, die heraufzuziehen drohte, doch wie Nebelschwaden im Herbst konnte ich die Gedanken nicht greifen.

Unsicher lenkte ich meine Schritte zu der Behausung meiner Eltern und suchte sie auf. Doch es war gar nicht mehr nötig, meiner Mutter zu berichten, was ich geträumt hatte. Ihr Blick, mit dem sie mich maß, sagte mir bereits alles, was ich wissen musste.

Und so brachen wir von östliches des Nebelgebirges auf, um in das Königreich meines Schwagers zu gelangen, wo bald Großes seinen Anfang nehmen sollte.

 

Lilórien Silme

© by LilórienSilme 2015

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