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Kapitel 26

~ Altlasten

 

Mit dem Eimer in der Hand stürmte Mîram aus dem Haus und zum Brunnen. Sie hatte Angst um mich, Angst, dass mein Körper die Geburt doch nicht so gut verkraftet haben könnte, wie es erst den Anschein hatte. Seit ich ihre kleine Schwester zur Welt gebracht hatte und beinahe dabei gestorben wäre, schien ihre Furcht, mich zu verlieren, jedes Mal größer zu werden, wenn sie sah, dass es mir nicht gut ging.

 

Zum Glück jedoch lag es nicht mehr an den Folgen der schweren Niederkunft. Doch das wusste meine Tochter nicht. So stand sie am Brunnen, hängte den Eimer ein und ließ ihn hinab in die Finsternis. Dabei dachte sie daran, was sie wohl getan hätte, wenn ich gestorben wäre. Hätte sie ihre süße kleine Schwester so lieben können, wie sie es jetzt tat?

 

Ihre beiden Schwestern bedeuteten ihr sehr viel. Sie liebte sie über alles. Früher, bis Nefertirî ins heiratsfähige Alter gekommen war, hatten sich die beiden immer noch ein Bett geteilt. Und mussten sie einmal getrennt werden, schlief keine der beiden wirklich gut. Doch besonders Mîram hatte den Verlust der Schwester immer gespürt. Dabei kam ihr das Bett so riesig und kalt vor. Ganz verloren hatte sie sich darin gefühlt.

 

Wenn Nefertirî dann zurück kam, schmiegte sich Mîram ganz eng an sie. Die Ältere nahm die Jüngere fest in den Arm und küsste sie auf ihren silbernen Haarschopf. „Versprichst du mir“, hatte Mîram damals immer gesagt, „dass du mich nie verlassen wirst?“ Und meine Älteste hatte daraufhin immer geantwortet: „Ich verspreche es dir, Sternchen.“ Und dann waren sie Arm in Arm eingeschlafen.

 

Gerne dachte Mîram an diese Zeit zurück, in der beide Schwestern noch das einzige waren in ihrer kleinen Welt. Seit Sahîrim zu uns gekommen war, hatte sich das jedoch geändert. Erst war sie ziemlich verärgert darüber gewesen, doch als sie den glücklichen Ausdruck in den Augen ihrer Schwester gesehen hatte, wenn sie den jungen Elb ansah, wusste Mîram, dass Nefertirî glücklich war. Und mehr als dass ihre große Schwester glücklich war, konnte sie sich nicht wünschen. Außer vielleicht, dass man sie ebenfalls eines Tages so ansah, wie Sahîrim Nefertirî.

 

Obwohl sie noch so jung war, waren ihr die Blicke der beiden Jungelben nicht verborgen geblieben. Und irgendwie hatte es sie zunächst geschmerzt, dass ihre Schwester nun mehr Augen für ihn hatte und weniger Zeit mit ihrer Schwester verbrachte. Doch Mîram hatte sich nicht dagegen wehren können zu kichern, als sie das erste Mal sah, wie ihre Schwester unter Sahîrims Blicken errötete.

 

„Sei still!“, hatte Nefertirî gezischt und sich noch tiefer über ihre Näharbeit gebeugt. „Davon verstehst du nichts.“ Mîram hatte daraufhin noch mehr gekichert und gesagt: „Wenn ich dadurch meine wertvolle Näharbeit verderbe und nicht mehr weiß, wo mir der Kopf steht, möchte ich es gar nicht verstehen.“

 

Doch jetzt, wo sie so viel Zeit bei ihrer kleinen Schwester verbracht und sie im Arm gehalten hatte, war ihr klar geworden, dass sie dies alles mit Nefertirî hatte teilen wollen. Oder mit jemand anderem, der ihr genauso nahe stand. Doch so jemanden kannte sie leider nicht.

 

Mit langen, kräftigen Zügen holte sie den vollen Eimer wieder aus dem Brunnen heraus. Sie verschüttete ein wenig, als sie ihn über den Rand zog. Dann band sie ihn los und hob ihn hoch. Sie hatte ihn ein kleines bisschen zu voll gemacht, doch das machte nichts. Ihre Arme waren kräftig genug, ihn bis zum Haus tragen zu können. Und sie wollte schnell wieder bei mir sein. Also beeilte sie sich, nach Hause zu laufen.

 

Ihre Sorge um mich hatte sie allerdings nicht bemerken lassen, dass man sie die ganze Zeit über, die sie am Brunnen verbracht hatte, heimlich beobachtet hatte. Carim lag in seinem Versteck und hatte versucht, eine günstige Position zu finden, in der er einigermaßen bequem hatte liegen können. Doch es war ihm nicht gelungen. So hatte er sich mit dem Kopf zu dem winzigen Fenster hin auf den Bauch gelegt, den Kopf auf die Hände gestützt und das Leben auf dem kleinen Platz mit dem Brunnen in der Mitte beobachtet.

 

Es war ihm schon ziemlich langweilig vorgekommen, bis etwas seine Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte. Es war Mîram gewesen, die zum Brunnen gelaufen war und Wasser geholt hatte. Ihr silbernes Haar wurde vom Wind umspielt und war ihr in wunderschönen Wellen um den Kopf geweht worden. Fasziniert hatte er sie beobachtet.

 

Ihr Gesicht war schmal, sie hatte eine niedliche Stupsnase und mandelförmige blaue Augen. Sie waren nicht so blau wie die von ihm selbst und die seines Bruders, doch sie waren von einem inneren Leuchten, dass er seinen Blick nicht hatte abwenden können. Wenn er von diesem Gefühl auch nur geahnt hätte und nicht nur das Wort gekannt hätte, hätte er gewusst, dass er sich auf den ersten Blick verliebt hatte.

 

Als meine zweite Tochter den Platz wieder verlassen und seine Augen freigegeben hatte, war er ganz aufgeregt gewesen. Sofort war er die schmale Leiter hinunter geklettert und in den Wohnraum des Hauses gestolpert. Dort hatte er jedoch niemanden angetroffen. So saß er nun in einer dunklen Ecke und wartete auf Delia.

 

Als sie endlich nach Hause kam, sprang er sofort auf. „Wo warst du?“, fragte er sie, ungeachtet dessen, dass er nicht das Recht dazu hatte. Sogleich erhielt er dafür auch den Lohn. „Das geht dich nichts an, Kleiner“, blaffte sie zurück. „Was machst du außerdem außerhalb deines Verstecks? Willst du, dass man uns entdeckt?“ Sie wollte ihn schon bestrafen, doch sie beließ es schließlich dabei und entschied, ihm kein Abendessen zu kochen.

 

„Ich glaube“, antwortete er aufgeregt und kam auf sie zu, „ich habe mich verliebt!“ Seine Augen strahlten dabei und sein ganzes Gesicht schien von Freude erhellt. Vermutlich hätte Delia ihm eine Ohrfeige verpasst, wenn es nicht so amüsant ausgesehen hätte. Sie warf den Kopf zurück und lachte aus tiefster Seele. „Und um mir das zu sagen, riskierst du, hier entdeckt zu werden?“, sagte sie schließlich, als sie sich beruhigt hatte. „Du bist vielleicht ein merkwürdiger Junge. Wie konnte Delos nur auf die Idee kommen, dass du skrupellos genau bist, jemanden zu entführen?“

 

„Entführen?“ Carim stockte. „Aber ich dachte, wir würden nur etwas stehlen. Von einer Entführung war nie die Rede.“ Er wich vor ihr zurück und hob die Hände, eine abwehrende Handbewegung machend, vor die Brust. „Nein, da spiele ich nicht mit.“

 

Doch Delia ließ sich nicht beeindrucken. Sie hatte bereits so etwas befürchtet. Dieser Elb war noch ein Junge. Er war zwar genauso alt wie sein Zwillingsbruder, doch Sahîrim war um Vieles reifer. Es würde dauern, bis sie den Jungen von ihrem Plan überzeugt hatte.

 

„Hör zu, Kleiner“, sagte sie und verringerte den Abstand zwischen ihnen wieder. „Du willst deinem Vater doch gefallen, oder nicht?“ Sie wartete nicht erst seine Reaktion ab, sondern fuhr einfach fort. „Und wenn du ihm das bringst, was er will, dann wirst du von nun an sein Lieblingssohn sein. Auf deinen Bruder kann er sich nicht mehr verlassen. Der hat offensichtlich die Seiten gewechselt. Aber du...“ Sie ließ den Satz unvollendet. Und während sie darauf wartete, dass er etwas sagte, blickte sie ihm starr in die Augen.

 

Carim jedoch hatte den Blick auf seine Füße geheftet. Er hatte selbst gesehen, dass sein Bruder hier glücklicher war als noch zu Hause. Immer, wenn er ihn hatte über den Brunnenplatz gehen sehen, hatte sein Bruder ein Lächeln getragen, das er von ihm bisher gar nicht kannte.

 

Doch was geschah, wenn er wirklich das tat, was Delia ihm vorschlug? Er würde seinem Vater helfen, einen Krieg zu gewinnen, gegen diese friedfertigen Menschen, unter denen er sich nun versteckt hielt. Er würde unschuldiges Blut an seinen Händen kleben haben.

 

Aber andererseits, was hatte er schon zu verlieren? Sein Vater verachtete ihn, weil er schwach war. Und hier konnte er nicht bleiben, weil die Elben nicht wussten, dass es ihn gab. Und wenn sie gewusst hätten, wer er war? Würden sie ihn dann verstoßen? Würden sie ihn wegjagen wie damals seine Eltern? Und wenn das passierte, wo sollte er dann hingehen? Wo könnte er sich verstecken, wohin fliehen?

 

Und er selbst gab sich die einzig mögliche Antwort: er würde zurück nach Hause, zurück zu seinem Vater fliehen. Doch dort konnte er sich nur blicken lassen, wenn er ihm das brachte, was er haben wollte. Wenn er also seine eigene Haut retten wollte, musste er Delia vertrauen. Auch wenn es ihm schwer fiel, sein Leben in ihre Hände zu legen. Er selbst hatte nicht die Kraft dazu, selbstständig zu handeln. Und vielleicht wollte er es auch gar nicht. Vielleicht wollte er die Verantwortung von sich schieben und hoffte, dass jemand anderes das Denken für ihn übernehmen würde.

 

Schließlich seufzte er. „Vermutlich hast du Recht“, sagte er. „Ich habe keine andere Wahl.“ Er hob den Kopf und sah ihr in die Augen. Er hatte ein schlechtes Gefühl dabei, doch so oft er es aus drehte und wendete, er kam immer wieder zu diesem einen Punkt.

 

Als später zusammen am Tisch saßen und aßen, schmeckte ihm das Essen nicht. Alles hatte denselben faden Geschmack auf seiner Zunge. Um nicht essen zu müssen, setzte er bei dem Gespräch von vorhin wieder an. „Wen willst du entführen? Hast du dir schon jemanden ausgesucht?“ Er stocherte lustlos mit dem Löffel in seinem Teller herum.

 

„Ausgesucht habe ich“, sagte sie zwischen zwei Bissen. „Doch entführen wirst du diesen Jemand. Ich will damit nichts zu tun haben.“

 

Carim schnaubte. „Du willst damit nichts zu tun haben? Dafür ist es ein bisschen spät, meinst du nicht auch?“

 

„Ganz und gar nicht! Während du deine Beute zu deinem Vater bringst und er sich für den Kampf rüstet, werde ich weiterhin das brave Hausmädchen spielen. Und wenn die Zeit reif ist, werde ich mich zu erkennen geben.“ Sie grinste selbstzufrieden. Der Plan, den sie sich zurecht gelegt hatte, würde so leicht auszuführen sein, wie einem Kind seine Süßigkeiten wegzunehmen. Dieser Bursche tat alles, was sie sagte. Und sie würde im Schutz der Siedlung bleiben, bis ihre Zeit der Rache gekommen war. „Und wann ist die Zeit reif?“, frage er.

 

„Wenn dein Vater mit gezogenem Schwert vor den Toren steht.“ Er konnte in ihren Augen ein gefährliches Glitzern sehen, was ihm einen Schauer über den Rücken jagte. Um sich davon abzulenken, versuchte er doch, etwas zu essen. Doch nach ein paar Bissen schob er seinen Teller von sich und lehnte sich in seinem Stuhl zurück, während Delia mit gesundem Appetit auch noch seine Portion verschlang.

 

„Darf ich dich etwas fragen?“, setzte er schließlich an, als sie dabei war, die Reste aus dem Topf zu kratzen. Sie nickte nur, da ihr Mund zu voll war, um zu sprechen. „Woher kommt der Hass auf diese Elben hier? Du lebst nun schon seit so vielen Jahren hier und alle scheinen mir sehr freundlich miteinander umzugehen. Sie müssen doch auch zu dir freundlich sein. Wie kannst du sie dann so sehr hassen, dass du sie vernichten willst?“

 

Sie nahm sich Zeit, den letzten Bissen genüsslich zu kauen und herunter zu schlucken, bevor sie ihm antwortete. Sie hatte nicht lange darüber nachdenken müssen, doch sie wollte es spannend halten. Denn sie konnte sehen, dass es den jungen Elb tatsächlich sehr interessierte. Wohlmöglich hätte es sie selbst auch interessiert. Immerhin hatte er mit seiner Frage nicht Unrecht.

 

„Als dein Vater damals aus der Stadt vertrieben wurde“, begann sie, schob ihren Teller nun auch von sich und stützte das Kinn auf die verschränkten Hände, „war ich die Erste, die ihm folgte. Ich habe nicht abgewartet wie Tarias oder die anderen, die du vermutlich kennst.“ Carim kannte den Namen, den sie genannt hatte, nur zu gut. Er war einer der engsten Vertrauten seines Vaters, neben dem alten Oranor.

 

Delia erhob sich nun von ihrem Stuhl, stellte die Teller ineinander und trug sie zu ihrem großen Wasserbecken an der Wand. Dort stelle sie sie hinein, nahm sich etwas zu Trinken und stellte sich an die Feuerstelle. „Als ich das Beben der Götter spürte, wusste ich, dass wir hier nicht mehr Willkommen waren. Ich sah, wie dein Vater und deine Mutter flohen, Hals über Kopf. Sie schafften es gerade mal, noch ein wenig Proviant einzupacken. Doch für mehr als ein paar Tage hat es wohl nicht gereicht.“

 

Ihr Blick war in die Vergangenheit von vor zweiundvierzig Jahren geglitten. Schon damals hatte sie sich bewegen können wie ein Schatten. Niemand hatte sie bemerkt, als sie aus der Stadt geschlichen war. Nicht einmal Delos hatte gespürt, dass ihnen jemand auf den Fersen gewesen war.

 

Auch Delia hatte damals das Leuchten Caeyas auf dem Taniquetil bemerkt. Sie hatte sich eine Zeit lang gefragt, was es wohl zu bedeuten hatte. Doch als sie schließlich wieder in Valmar ankam, hatte sie die Situation schnell begriffen. Sie wusste, dass ich, Lilórien, mit großer Macht gesegnet war, auch wenn ich das selbst nicht so sah. Delia hatte, genauso wie die anderen Elben hier in der Stadt, gespürt, dass ich dazu in der Lage war, alle anderen zu führen. Doch entgegen der allgemeinen Auffassung war sie davon überzeugt, dass ich unrechtmäßig an diese Macht gelangt war.

 

Und so hatte sie beschlossen, in meinem Haus als Dienstmagd anzufangen. Näher am Geschehen konnte sie so nicht sein.

 

„Als ich deine Eltern schließlich nach drei Tagen eingeholt hatte, denn für mich war es nicht leicht, ihrer Spur zu folgen, bot sich mir ein grausames Bild.“ Ihre Stimme war leise geworden, so leise, dass Carim sie beinahe nicht mehr verstehen konnte. Und er konnte nur erahnen, welche Schmerzen es ihr bereitete, ihre Erinnerungen an diese Tage mit ihm zu teilen. „Dein Vater hatte deine Mutter unter einen Felsvorsprung gebracht, wo sie lag und vor Schmerzen schrie. Ich versteckte mich in der Dunkelheit. Angst hielt mein Herz und meine Beine fest, sodass ich mich nicht rühren konnte. Und so beobachtete ich die ganze Nacht lang den Kampf deiner Mutter. Im Morgengrauen schließlich sah ich, wie dein Vater euch aus ihrem Bauch schnitt und ihren toten Körper verbrannte.“

 

Carim schnellte von seinem Stuhl hoch, die Hände fest um den Rand des Tisches geklammert. Sein Herz hämmerte, als die Worte zu ihm durchdrangen. Sein Vater hatte seine Mutter getötet? Wie konnte das sein? Wieso hatte er all die Jahre nichts davon gewusst? Wieso hatte es ihm nie jemand erzählt?

 

Er zwang sich dazu, sich zu beruhigen. Delia hatte nicht bemerkt, wie aufgebracht er durch ihre Worte war und er wollte ihr nicht zeigen, dass er davon nichts wusste. Vermutlich hätte sie dieses Wissen noch gegen ihn benutzt. Wie, wusste er selbst nicht genau. Doch er wollte kein Risiko eingehen, sich dieser Elbe zu offenbaren. Also setzte er sich wieder, zwang sein Herz dazu, langsamer zu schlagen und seinen Atem dazu, langsamer zu werden. Er konzentrierte sich weiter auf ihre Worte.

 

„Heute schäme ich mich dafür, dass ich ihr nicht geholfen habe. Doch damals war ich dazu einfach nicht in der Lage. Ich hatte zu viel Angst. Heute weiß ich, dass es Lilóriens Schuld war, dass deine Mutter starb. Wäre sie in Valmar geblieben, hätte man ihr Leben retten können. Dann hätten du und dein Bruder nicht ohne Mutter aufwachsen müssen.“

 

Als sie sich zu ihm umdrehte, erschrak Carim ein wenig. Tränen glitzerten auf ihren Wangen. Damit hatte er nicht gerechnet. Er hatte gemerkt, dass ihre Stimme an manchen Stellen der Erzählung gebrochen war. Doch dass ihr sein Schicksal so viel bedeutete, dass sie Tränen für seinen Verlust vergoss, verwirrte ihn.

 

Er schluckte, als er sie ansah, stand auf und kam auf sie zu. „Es“, begann er, musste jedoch noch einmal schlucken, um seiner Stimme wieder einen festen Klang zu verleihen. „Es tut mir leid, dass du das alles miterleben musstest. Es muss schrecklich gewesen sein zu sehen, wie jemand seine eigene Frau opfert, um seine Söhne zu retten.“

 

„Ja, das war es.“ Sie wischte sich mit dem Handrücken über ihre Gesicht und drehte sich beschämt weg, denn sie musste ein Lächeln verbergen. Ihr Schauspiel schien aufzugehen. Der Bursche schien zu glauben, was sie sagte. Ihr Hass auf unsere Gemeinschaft war nicht gespielt. Doch Carim musste ja nicht wissen, dass es einen anderen Grund hatte als den, den sie ihm eben genannt hatte. Nur ein kleines Stückchen Wahrheit konnte sie ihm noch zuwerfen, wie einen Brotkrumen. Dann würde er ihr vollends Glauben schenken.

 

„Doch es war noch weitaus schwerer mit anzusehen, weil es meine Schwester war, die er getötet hatte.“

© by LilórienSilme 2015

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