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Gottgleich

 

 

Der Trenchcoat verfärbte sich rot, als der harte Stahl auf weiches Fleisch traf.

Castiel blickte an sich herunter und sah, dass der braune Stoff blutig war.

Keine Regung zeigte sich auf seinem Gesicht,

während er den Blick wieder hob und seinen Angreifer ansah.

Er konnte das Metall in seinem Magen spüren, fühlte die Kälte,

die langsam durch die Wärme seines Körpers verdrängt wurde,

merkte, wie der Dolch in seinen Eingeweiden bohrte.

 

Doch der erwartete Schmerz blieb aus.

Seltsamerweise fühlte er nichts, nur nüchterne Erkenntnis.

Die schwarzen Augen des Dämons, der ihn hämisch angrinste, ergötzten sich an dem grausamen Anblick.

Doch als die verseuchte Seele zu dem Engel herauf blickte, trat ein verwirrter Ausdruck in sein Gesicht.

Wieso verzog es sich nicht vor Todesangst?

Wieso bettelte er nicht um sein Leben?

 

Unbeeindruckt zog Castiel die Klinge aus seinem Körper.

„Ich bin ein Engel. Mit dem Zahnstocher kannst du mich nicht töten.“

© by LilórienSilme 2015

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